Methodik
*14.1.1858 Linz; †17.6.1905 Wien
Österreichischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Vertreter der sog. Wiener Schule
Alois Riegl studierte zunächst Jura, Philosophie und Universalgeschichte, bevor er sich der Kunstgeschichte zuwandte. Alois Riegl gab der Wiener Schule neue Impulse, indem er den Begriff des „Kunstwollens“ einführte. In seinem maßgebllichen Werk Stilfragen legte er anhand der altorientalischen Textilkunst den Entwicklungsprozess einer bestimmten Ornamentik dar. Riegl betonte dabei den nicht-funktionalen, autonomen formalen Charakter der Ornamentik. Kunst wird bei ihm zum Ausdruck eines ästhetischen Willens, eben des „Kunstwollens“. Die Loslösung aus den sozialen und wirtschaftlichen Kontexten bedeutete eine völlig neue Denkrichtung innerhalb der Kunstgeschichte (s. U. Kultermann: Geschichte der Kunstgeschichte, 2. überarb. und erw. Auflage, München 1996, S. 153-156).