Denkraum Kunstgeschichte

 Künstler

Horace Vernet: Théodore Gericault um 1822/23; Bildnachweis: http://www.metmuseum.org/toah/images/h2/h2_1998.84.jpg

Théodore Géricault

*26.09.1791 Rouen, †26.01.1824 Paris
Maler der Romantik

Hauptwerke:

  • Das Floß der Medusa, 1819, Musée du Louvre, Paris
  • Kopf eines weißen Pferdes, 1816-1817, Musée du Louvre, Paris
  • Porträt eines Kleptomanen, 1820-1824, Museum für schöne Künste, Gent
  • Der verwundete Kürassier, 1814, Musée du Louvre, Paris

Von den klassizistischen Einflüssen seiner Lehrer Carle Vernet, Pierre Narcisse Guérin und Jacques-Louis David sowie alten Renaissancemeistern künstlerisch geprägt, zählt der Maler Théodore Géricault zu den Begründern der französischen Romantik. Zahlreiche unter dem Eindruck seines Militärdienstes entstandene Bilder mit militärischen Themen zeigen zu Gunsten einer dramatischen Überhöhung des Dargestellten bereits einen Verzicht auf exakte Wiedergabe der Realität. So erzielte Géricault eine für seine Zeit neue künstlerische Bildwirkung, die er nach einer Romreise auch in seinem 1818 vollendeten Historiengemälde „Das Floß der Medusa” anwendete. Da dieses Hauptwerk seines künstlerischen Schaffens jedoch mit konventionellen Akademienormen brach, sorgte es im Pariser Salon für große Empörung. So missfiel unter anderem die makabre und morbide Erscheinung der sterbenden Körper, die klassisch skulptural ausgearbeitet sind. Die Faszination für das Spiel der Kräfte zwischen Mensch und Tier, den Lebenskampf und das schicksalhafte Leid kamen weiterhin in vielen von Géricaults Pferdebildern, Bildnissen armer Bevölkerungsschichten und Marktbildern zum Ausdruck.

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Hilschmann, Claus: Géricault, in: Lexikon der Malerei von A - Z, Köln 1998
  • Wedekind, Gregor: Géricault. Bilder auf Leben und Tod, Schirn Kunsthalle Frankfurt, München 2013
  • Held, Jutta; Schneider, Norbert: Sozialgeschichte der Malerei. Vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, 2. durchges. Aufl., Köln 1998, S. 356-359