Denkraum Kunstgeschichte

 Künstler

Umberto Boccioni

*19.10.1882, Reggio Calabria †17. 8.1916, Verona
italieniescher Maler und Bildhauer des Futurismus

Hauptwerke:

• Simultanvisionen, 1912, Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal
• Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum, 1913, Museu de Arte Contemporâea da Universidade de São Paulo, São Paulo
• Unter der Pergola in Neapel, 1914, Palazzo Reale, Civico Museo d´Arte Contemporana, Mailand

Umberto Boccioni lässt sich als Hauptvertreter des Futurismus nennen, einer Kunstrichtung in Italien, die insbesondere Dynamik, Geschwindigkeit und die Kraftlinien des Lebens einfangen und gestalten wollten. Futuristen wie Tommaso Marinetti, Giacomo Balla und Carlo Carrá revoltierten gegen den „akademischen Formalismus”, „die Tyrannei der Worte, die Harmonie und den guten Geschmack”. Bildthemen waren vor allem die zunehmende Technisierung der Städte, der Lärm und die Unrast ihrer Bewohner.

Boccioni war als Bildhauer, als Maler und als Schriftsteller tätig. Seine Werke zeichnen sich vor allem durch die Zerteilung von Formen, Flächen und Farben aus. Das zeitliche Geschehen wird im Bild zu einem Neben- und Übereinander in Form von Reihung, Überlagerung und Durchdringung. In der Plastik durchdringen sich gegenseitig Material und Raum. Boccioni hat während seiner kurzen Lebensspanne von 34 Jahren ein schmales, aber für die Kunstgeschichte epochal wichtiges Oeuvre geschaffen.

Weiterführende Literatur (Auswahl):

• Ausst.kat.: Boccioni. Materia: A Futurist Masterpiece and the Avant-garde in Milan and Paris, New York (Solomon R. Guggenheim Museum) 2004
• Schneede, Uwe M.: Umberto Boccioni, Stuttgart 1994