Epochenüberblick
"Der Symbolismus ist eine künstlerische Stilrichtung, die sich in etwa von 1885 bis 1920 erstreckt. Wie der Name bereits zu verstehen gibt, werden symbolische Deutungen und Ausdrucksweisen verwendet.
Die Stilrichtung ist in gewissem Sinne auch als Reaktion auf den Impressionismus zu verstehen, der eher die oberflächige Wirkung der Dinge wiedergibt; der Symbolismus im Gegenzug spricht den dargestellten Materien durch Symbolik eine weitere, tiefere Bedeutung zu. Ebenso richtet sich der Symbolismus gegen den Realismus, bei welchem die Künstler die seelische Tiefe, die ein Kunstwerk ausdrücken müsse, vermissen. Insgesamt ist der Symbolismus weniger als eine eigene künstlerische Stilrichtung zu verstehen, da die Gemeinsamkeiten sich eher auf ein ähnliches Lebensgefühl der Maler und Literaten und die Intention, einen Sinn hinter den Motiven zu schaffen, beschränkt.
Der Begriff Symbolismus wird erstmals 1886 in Frankreich von Jean Moréas verwendet für eine literarische Richtung, deren Schwerpunkt auf der Lyrik lag. Hauptvertreter sind hier Baudelaire, Mallarmé, Verlaine und Rimbaud. In der Kunst reichen die Anfänge des Symbolismus bis ins 18. Jahrhundert zurück. In den Werken von Künstlern wie Goya, William Blake oder Johann Heinrich Füssli spielen Traum, Ahnung und Obsession eine wichtige Rolle. Motive aus Religion und Antike werden umgedeutet. Der Symbolismus am Ende des 19. Jahrhunderts weist zahlreiche Parallelen zum Jugendstil auf. In einigen Facetten ist der Symbolismus Wegbereiter für den nachfolgenden Expressionismus und Vorläufer des Surrealismus.
Als Künstler des Symbolismus gelten unter anderen: Arnold Böcklin, Maurice Denis, Fernand Khnopff, Max Klinger, Gustave Moreau, Edvard Munch, Giovanni Segantini, Franz von Stuck, Michail Alexandrowitsch Wrubel, Edouard Vuillard" (s. http://www.art-directory.de/malerei/symbolismus/index.shtml - Zugriff 30.10.2015).