Epochenüberblick
Mit dem Begriff „Minimalismus” werden künstlerische Stile sowohl der Architektur (ab ca. 1920) als auch der bildenden Kunst (ab ca. 1960, Malerei, Bildhauerei, Design) bezeichnet, die sich einer einfachen, reduzierten Formensprache unter Verzicht auf dekorative Elemente bedienen. Mit dem Begriff ist auch das gesellschaftliche Konzept der „Neuen Einfachheit” in Verbindung zu bringen.
In der Architektur liegen die Anfänge bei der „Architektur der Moderne”, die in den 1920ger Jahren ihren Anfang nahm. Stark reduzierte, kubische, möglichst geometrische Gebäudeformen aus den Baumaterialien Glas, (Sicht-)Beton, Stahl und Naturstein prägen bis heute das Erscheinungsbild der Bauwerke. Vertreter dieser Richtung sind z.B. Ludwig Mies van der Rohe (Deutscher Pavillon für die Weltausstellung in Barcelona 1929, Neue Nationalgalerie Berlin 1965-68), Le Corbusier (Villa Savoye 1928-31), Tadao Ando (Kirche des Lichts, Osaka 1986), Dominique Perrault (Neue Nationalbibliothek, Paris 1996).
In Malerei, Bildhauerei und Design wird der Begriff Minimalismus auf speziell amerikanische Kunstströmungen seit den frühen 1960ger Jahren auf Werke übertragen, deren gestalterische Mittel auf ein extremes Minimum in Form- und Farbauswahl reduziert sind. Der Philosoph und Kunstkritiker Richard Wollheim verwendete ihn erstmalig in seinem 1965 publizierten Aufsatz "Minimal Art" (erschienen im Arts Magazine, Januar 1965). Zur weiteren Bergriffsdefinition trug auch Donald Judd mit seinem Essay "Specific Objects" von 1965 bei, in dem er eine neue Spezies von Kunstwerken identifizierte, die sich der Einordnung in die traditionellen Gattungen entzogen. 1966 war im Jüdischen Museum in New York die Ausstellung "Primary Structure" zu sehen, die sich nachfolgend für die Minimalismus-Strömung als wegbereitend erwies. Wichtige Vertreter sind u.a.: Carl André, Dan Flavin, Sol LeWitt, Imi Knoebel, Richard Lin, Richard Serra.
Musik: Zu Beginn der 1970er Jahre wurde in Anlehnung an die Bildende Kunst der Begriff „Minimal Music” von dem Komponisten Michael Nyman in die Musik eingeführt. Wegbereitend war Terry Rileys Komposition In C von 1964. Weitere Komponisten sind Steve Reich, Philipp Glass und Brian Eno.
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