Methodik
*7.07.1935 Andernach
Deutscher Kunsthistoriker
2001 Belting: Bild-Anthropologie
Studium der Kunstgeschichte in Mainz und Rom; Promotion in Mainz; Habilitation in Hamburg mit einer Arbeit über "Studien zur beneventanischen Malerei"; 1969 bis 1980 Professur an der Universität Heidelberg; 1980 bis zur Emeritierung 2002 Professur für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. 2004-2007 Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien. Neben Mechanismen des Kulturtransfers, denen er u.a. seine Schrift Das Bild und sein Publikum im Mittelalter. Form und Funktion früher Bildtafeln der Passion (1981) widmete, plädierte er im Zeitalter der Digitalisierung und der digitalisierten Bilder für die Erweiterung der Forschungsfelder der Kunstwissenschaft in eine umfassende Bildwissenschaft. „Der herkömmliche Kunstbegriff hat durch die fotografischen, filmischen und digitalen Medien eine endgültige Historisierung erfahren, der die zeitgenössische Kunst in vielfacher Weise Rechnung trägt und sie reflektiert“. (Kohle/Brassat (Hrsg.): Methoden-Reader Kunstgeschichte. Text zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, 2. Auflage, Köln 2009, S. 165). Dieser Forschungsansatz zielt auf einen interdisziplinären Diskurs über die Visualiät von Gesellschaften; er fragt u.a. nach dem Menschen, der Bilder schafft und benutzt, nach der Körper- und Bildwahrnehmung, nach dem Körper als Medium und Träger von Welt- und Selbsterfahrung. „Da der Körper als lebendes Medium innerer Bilder den Umgang mit den Medien äußerer Bilder erst begründet, soll diese sich nicht auf deren Technikgeschichte beschränken, sondern im Dialog mit kognitiven, psychologischen und kulturgeschichtlichen Forschungen ihren Bezug zum wahrnehmenden Körper berücksichtigen“ (s. Hubertus Kohle/ Wolfgang Brassat (Hrsg.): Methoden-Reader Kunstgeschichte. Text zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, 2. Auflage, Köln 2009, S. 165-167, hier S. 166).