Denkraum Kunstgeschichte

 Methodik

Frederick Antal

*21.12.1888 Budapest, †4.04.1954 London
Ungarisch-britischer Kunsthistoriker

 

1948 Antal: Florentine Painting and its social background

Frederick Antal (auch Frigyes Antal, Friedrich von Antal) studierte zunächst Jura, bevor er sich der Kunstgeschichte zuwandte. Zu seinen  Lehrern gehören u.a. Heinrich Wölfflin in Berlin und Franz Wickhoff in Wien. Dort wurde er 1914 bei Max Dvorák mit einer Dissertation über Klassizismus, Romantik und Realismus in der französischen Malerei promoviert. 1933 emigrierte er nach England. Sein 1948 erschienenes Werk Florentine painting and ist social background. The bourgeois republic before Cosimo de’ Medici’s advent to power: XIV and early XV centuries, London 1947 (1948) untersucht die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontexte, in denen die Malerei im Florenz des 14. und frühen 15. Jahrhunderts entstanden ist. Sein hierin ausgeführter marxistischer Ansatz wurde zum Vorbild für die nachfolgenden sozialgeschichtlich ausgerichteten Deutungen der Kunst, die in Deutschland u.a. von den Mitgliedern des 1968 gegründeten Ulmer Vereins vorgelegt wurden (z.B. Martin Warnke, Berthold Hinz, Horst Bredekamp, Klaus Herding, Michael Müller) (s. U. Kultermann: Geschichte der Kunstgeschichte, 2. überarb. und erw. Auflage, München 1996, S. 225).

Weitere Schriften (Auswahl):

  • Über Museen in der Sowjetunion (1932), in: Ulmer Verein, Kritische Berichte 4.1976, 2/3, S. 5-13
  • Classicism and romanticism, with other studies in art history, New York 1966
  • Füssli-Studien, Dresden 1973
  • Zwischen Renaissance und Romantik. Studien  zur Kunstgeschichte, Dresden 1975
  • Raffael zwischen Klassizismus und Manierismus. Eine sozialgeschichtliche Einführung in die mittelitalienische Malerei des 16. und 17. Jh. (hrsg. Von Nicos Hadjinicolaou), Gießen 1980

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Verspohl, Franz und Anna Wessely: Zu F. Antals Text ‚Über Museen in der Sowjetunion’, in: Ulmer Verein, Kritische Berichte 4.1976, 2/3, S. 14-15
  • Krohn, Deborah L.: Antal and his critics: a forgotten chapter in the historiography of the Italian Renaissance in the twentieth century, in: Reinink, Wessel und Jerome Stumpel (Hrsg.): Memory & oblivion, Dordrecht 1999, S. 95-99