Denkraum Kunstgeschichte

 Epochenüberblick

Pop Art

"Pop Art kann sowohl als Abkürzung für "popular art" (engl. popular = beliebt, volkstümlich) als auch in Bezug auf das englische Wort "pop" (zu deutsch: Knall) verstanden werden. Allgemein wird der begriffliche Ursprung des Terminus Pop Art, der 1955 durch den englischen Kunstkritiker Lawrence Alloway geprägt wurde, in der zweiten Variante vermutet.

Die Pop Art stellt eine Kunstrichtung dar, die in England und den USA in den 1950er Jahren nahezu parallel entstand und zeitweise als eine der prägendsten Stilrichtungen der Nachkriegskunst gelten kann. Die Pop Art kann als figurative Gegenbewegung zu Informel und Action Painting gewertet werden und bezog sich in ihrer Material- und Objektästhetik auch auf die Errungenschaften des Dadaismus. Das "Populäre" an der Pop Art ist auf die trivialen Bildmotive zurückzuführen, die häufig Werbetafeln, Konsumgütern oder anderen Elementen des Großstadtlebens entlehnt sind. Die Pop Art will somit das Massentaugliche zur Kunst erheben: Alltagsgegenstände werden aus ihrem Ursprungszusammenhang isoliert und dadurch fokussiert und in ihrem Bedeutungsgehalt verändert. In diesem Zuge reflektiert die Pop Art auch den durch die Industriegesellschaft bestimmten modernen Lebensalltag des Einzelnen.

Eine beliebte Darstellungsform der Pop Art war die serielle Reihung der thematisierten Objekte, welche die Massenfertigung des Industriezeitalters somit auch technisch zum Thema der Kunst machte. Siebdruck und Fotomontage wurden zu beliebten Verfahren der Pop Art.

Zu den wichtigsten Künstlern der Pop Art zählen Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Tom Wesselmann, James Rosenquist, Claes Oldenburg und Richard Hamilton. In Frankreich zeigten sich die Künstler der "nouvelle figuration" bzw. "figuration narrative" von der Pop Art beeinflusst; in Deutschland fand die Pop Art im "Kritischen Realismus" und verwandten Strömungen eine auch politisch motivierte Rezeption. In Italien wurde die Strömung von Enrico Baj, Mimmo Rotella und anderen aufgenommen, auch die Mitglieder der Florentiner "Gruppo 70" zeigten sich beeinflusst" (s. http://www.kettererkunst.de/lexikon/pop-art.php - Zugriff 10.11.2015).

Werkbeispiele:

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Honnef, Klaus: Pop Art, Köln 2004
  • Grasskamp, Walter (Hrsg.): Was ist Pop? Zehn Versuche, Frankfurt am Main 2004
  • Lippard, Lucy R.: Pop art, London 1988
  • Wilson, Simon: Pop art, München 1975