Denkraum Kunstgeschichte

 Biblische Gestalten

Bildbeispiel: Barthelemy van Eyck, Der Prophet Jeremias, 1494, Musée Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel; Bildnachweis: Jan van Eyck. Stuttgart 2002, S.127, Foto Marburg.

Jeremias

Jeremias wird in Anathoth im Gebiet des Stammes Benjamin geboren. Heute ist es das Dorf Anata, nahe bei Jerusalem. Er ist der Sohn des Priesters Helkias und ein schüchterner, nachdenklicher Junge. Das soll sich ändern als er sich mit 24 Jahren zum Prophetenamt berufen fühlt und er auch von Gott dazu geweiht wird. Er kündigt während seines ganzen Wirkens Schuld und Sünde an. Jeremias predigt davon, dass schlechte Dinge geschehen werden, da die Sünden der Vorfahren noch nicht gesühnt wurden und das jetzige Volk noch Schlimmeres hinzugefügt hat. Er hofft auf die Bekehrung seines Volkes, muss jedoch feststellen, dass dies sich nicht belehren lässt. Dieses Wissen übt einen großen Druck auf ihn aus, unter dem er wie es scheint, manchmal fast zusammenbricht. Nach einiger Zeit wird es dem Propheten verboten weiterhin auf dem Tempelplatz zu erscheinen und zum Volk zu sprechen. Aus diesem Grund diktiert er seinem Schreiber Baruch die Worte Gottes, die dieser dann dem Volk vorlesen soll. Nach mehrmaligen Gefangennahmen und Freilassungen, wird Jeremias mit seinem Schreiber Baruch nach Ägypten geführt. Dies ist das Letzte, was man von ihm weiß.

s.: LCI, Bd. 2, Sp. 387-392