Denkraum Kunstgeschichte

 Methodik

Max Raphael (Pseudonym M. R. Schönlank(e))

*27.08.1889 Schönlanke, Posen; †14.07.1952 New York
Kunsthistoriker und Philosoph, Begründer der empirischen Kunstwissenschaft


Raphael studierte zunächst Jura und Nationalökonomie; in München, Berlin und Paris Philosophie u.a. bei Georg Simmel, Henri Bergson und Heinrich Wölfflin. Seine 1913 eingereichte Dissertation "Von Monet bis Picasso", die zugleich seine einflussreichste Schrift ist, nahm Wölfflin nicht an, da ihm das Thema zu zeitgenössisch war. Nach 1920 studierte Raphael Mathematik und Physik, deren strenge Regeln der Wissenschaftlichkeit er auf die Kunstgeschichte übertragen wollte. Als Summe seiner Begegnungen (er lernte 1911 Picasso in Paris kennen) und Kunsterfahrungen sowie seinem Interesse an Philosophie, Kunstgeschichte, Archäologie und Architektur entwickelte er die empirische Kunstwissenschaft weiter.  Seiner Kernidee zufolge sollte die geschichtliche Entwicklung und soziale Bedeutung von Kunst aus ästhetischen Zeichen und Formen erkennbar werden.

 

Schriften:

  • Werkausgabe, 11 Bände, Frankfurt am Main 1989
  • El Greco: Ekstase und Transzendenz; mit Bildvergleich zu Tintoretto, (hrsg. von H.-J. Heinrichs), Berlin 2009

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Heinrichs, Hans-Jürgen (Hrsg.): „Wir lassen uns die Welt nicht zerbrechen“. Max Raphaels Werk in d. Diskussion, Frankfurt am Main 1989
  • Mitchell, Stanley: Max Raphael- Aesthetics and politics, in: Hemingway, Andrew (Hrsg.): Marxism and the history of art, London 2006, S. 89-105, 239-241
  • Schnieder, Norbert: Zu Max Raphaels Konzept einer historischen Kunstsoziologie, in: Kunst und Politik, 13.2011, S. 169-182