Denkraum Kunstgeschichte

 Methodik

Wolfgang Kemp

*1.05.1946 Frankfurt am Main
Deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer, Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik


Wolfgang Kemp führte die Rezeptionsästhetik, einem ursprünglich in der Literaturwissenschaft angesiedelten Ansatz, in die Kunstwissenschaft ein. Die Rezeptionsästhetik „untersucht die innerbildlichen Mittel der Bildvermittlung. Sie fragt, mit welchen Mitteln und unter welchen kontextuellen Bedingungen das Kunstwerk den Betrachter anspricht und seine eigene Rezeption steuert. Sie versteht das Kunstwerk also als Medium visueller Kommunikation, das immer auf den Betrachter und auf einen Kontext bezogen is, und untersucht entsprechend die (äußeren) Zugangsbedingungen des Artefakts und seine (inneren) Rezeptionsvorgaben“ (s. Brassat/Kohle, Methoden-Reader Kunstgeschichte, 2. Aufl., Köln 2009, S. 107). Dabei sind auch institutionalisierte Gebrauchsformen wie Rituale des Kultes und der Kunstbetrachtung in Kirche, Palast, Kunstkammer etc. zu beachten wie ebenso die sozialen und individuellen Vorsetzungen der Betrachter (s. Brassat/Kohle, Methoden-Reader Kunstgeschichte, 2. Aufl., Köln 2009, S. 107-109).

 

Weitere Schriften (Auswahl):

  • Theorie der Fotografie, 3. Bände, München 1978-1983
  • Der Betrachter ist im Bild. Kunstwissenschaft und Rezeptionsästhetik, Köln 1985
  • Kontexte. Für eine Kunstgeschichte der Komplexität, in: Texte zur Kunst, Heft 2, 1991, S. 89-102