Denkraum Kunstgeschichte

 Methodik

Michael David Kighly Baxandall

*18.08.1933 Cardiff; †12.08.2008 London
Britischer Kunsthistoriker und Hochschullehrer

 

1984 Baxandall: Wirklichkeit der Bilder

Britischer Kunsthistoriker und Hochschullehrer, der am Warburg- and Courtauld Institute der University of London und an der University of California, Berkley, tätig war. Michael Baxandall studierte u.a. bei Hans Sedlmayr in München. Er ist ein Vertreter des kunstsoziologischen Ansatzes in der Kunstgeschichtsforschung. In seinen Untersuchungen führt er künstlerische Ausdrucksmittel u.a. auf jeweils zeitgenössische soziale Praktiken zurück und prägte dafür den Begriff des „period eye“: „Ein altes Bild dokumentiert eine visuelle Handlung. Man muß lernen, es zu lesen, genauso wie man lernen muß, einen Text aus einer anderen Kultur zu lesen, selbst wenn man in gewissem Sinne die Sprache kennt: Sprache und bildliche Darstellung sind konventionsgebundene Tätigkeiten“ (Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder, Frankfurt am Main 1980, S. 185; s. W. Brasat/ H. Kohle, Methoden-Reader Kunstgeschichte, Köln 2003, S. 98-100).

Weitere Schriften (Auswahl):

  • Giotto and the Orators. Humanist observers of painting in Italy and the discovery of pictorial composition, 1350-1450, Oxford 1971
  • The limewood sculptors of Renaissance Germany, New Haven 1980 (dt. München 1984)
  • Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung in Italien des 15. Jahrhunderts, Frankfurt a.M. 1984 (engl.: Painting and Experience in fifteenth century Italy. A primer in the social history of pictorial style, Oxford 1972)
  • Ursachen der Bilder. Über das historische Erklären von Kunst, Berlin 1990 (engl.: Patterns of intention. On the historical explanation of pictures, New Haven u.a. 1985)

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Rifkin, Adrian (Hrsg.): About Michael Baxandall, Oxford 1999
  • Freedberg, David: Drei Episoden ohne Aby, in: Zeitschrift für Ideengeschichte, 8.2014, S. 96-103.
  • Mack, Peter u.a. (Hrsg.): Michael Baxandall, vision and the work of wsords, Farnham 2015