Denkraum Kunstgeschichte

 Künstler

Nicolas Poussin: Selbstporträt, 1650, Paris, Musée du Louvre; Bildnachweis: Pierre Rosenberg, Nicolas Poussin 1594-1665, Galeries nationales du Grand Palais 27.9.1994-2.1.1995, Paris: Réunion des Musées Nationaux, 1994, Nr. 190.

Nicolas Poussin

*15.06.1594 Villers-en-Vexin, FR, †19.11.1665 Rom
Maler des hochbarocken Klassizismus

Hauptwerke:

  • Der Parnaß, um 1631/1633, Museo del Prado, Madrid
  • Mannalese, 1639, Musée du Louvre, Paris
  • Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe, 1651, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main

Der französische Maler Nicolas Poussin gilt als Hauptmeister des französischen hochbarocken Klassizismus und Erfinder des Typus der „heroischen Landschaft”. Nach einer Lehre in der Werkstatt von Ferdinand Elle und Georges Lallemand in Paris lebte er vorwiegend in Rom, wo er im Kreis um Kardinal Francesco Barberini seinen Mäzen Cassiano dal Pozzo kennenlernte. Bei seinen durch das Studium antiker Vorbilder und die intensive Lektüre von Ovids Metamorphosen inspirierten Werken handelt es sich um streng konstruktiv aufgebaute Historienbilder, die thematisch antike Mythen oder biblische Geschehnisse aufgreifen. Die Rhetorik im Bild zeigt sich dabei beeinflusst durch die Affektenlehre nach Leonardo. Letztendlich fungierten seine Bilder somit auch als akademische Lehrstücke an der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, wo sie ausführlich präsentiert und analysiert wurden. Einen seiner größten Aufträge erhielt Poussin jedoch vom französischen Königshof, für den er ab 1640 die Ausschmückung der Grande Galérie des Louvre vornahm.

Weiterführende Literatur (Auswahl):

  • Blunt, Anthony: Nicolas Poussin, London 1995
  • Bruhn, Matthias: Nicolas Poussin. Bilder und Briefe, Berlin 2000
  • Grepmair-Müller, Angelika: Landschaftkompositionen von Nicolas Poussin, Frankfurt am Main 1992