Denkraum Kunstgeschichte

 Künstler

Andy Warhol

*6.08.1928 Pittsburgh, PA †22.02.1987 New York
Popart-Künstler, Filmemacher und Verleger

Hauptwerke:

• Marilyn Diptych, 1962, Tate Gallery of Modern Art, London
• Blue Electric Chair, 1963, Saatchi Collection, London
• Campbell's Soup Cans, 1962, Museum of Modern Art, New York

Der sich selbst als Künstler-Star inszenierende Andy Warhol gilt als Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der amerikanischen Pop Art. Der von tschechischen Einwanderer abstammende Andrej Warhola zog nach seinem Studium am Carnegie Institute for Technology in Pittsburgh nach New York. Er arbeitete dort als Werbegrafiker und begann Ende der 1950er Jahre sein künstlerisches Schaffen, bei dem er sich auch mit der Definition des Künstler-Seins auseinandersetzte. Warhol bezeichnete denjenigen als Künstler, dessen Aura vermag banale Dinge zu verwandeln. Er selbst beschäftigte sich mit der künstlerischen Verwandlung von Konsumgütern. Dabei bediente er sich vieler Themen aus den Massenmedien. Malte er zunächst Haushaltsartikel wie Töpfe, Pfannen und Fernseher oder alltägliche Lebensmittel wie Coca Cola, Pepsi und Campbell´s Suppen, wobei er scheinbar belanglose Alltagsprodukte zum Portr?t stilisierte, so wagte er sp?ter Experimente mit mechanischen Reproduktionsmitteln wie Gummistempel und Siebdruck, die seine Portr?ts von Stars und Ber?hmtheiten als Produkte der Konsumgesellschaft beliebig reproduzierbar zeigten. In den 1980er Jahren arbeitete er mit großformatigen Reproduktionen der Bilder von Munch, Botticelli, Tischbein, Raffael und Leonardo da Vinci sowie mit fotoautomatischen Film- und Fernsehkameras, die ihm die Rolle eines unbeteiligten Beobachters zukommen ließen. Die in seinem als Factory bekannten New Yorker Atelier seriell produzierten und fotomechanisch hergestellten Siebdrucke von Katastrophen und Berühmtheiten z?hlen zu Warhols Hauptwerken.

Weiterführende Literatur (Auswahl):

• Danto, Arthur Coleman: Andy Warhol, New Haven 2009
• Koestenbaum, Wayne: Andy Warhol, New York 2001
• Nuridsany, Michel: Andy Warhol, Paris 2001