"Schon bei den großen frühchristl. Basiliken in Rom findet sich das Q. als ein zw. Langhaus und Chor bzw. Apsis eingefügter Querriegel zur Aufnahme der Kleriker und der wachsenden Zahl der Altäre. Das sog. »Römische Querschiff« schließt unmittelbar an die drei bzw. fünf Schiffe des Langhauses an und wird selbst nicht durch Bogen unterteilt. In die Querschiffenden können Arkaden (mit Empore?) eingestellt sein (Alt-St. Peter in Rom, Fulda). Das in den frühchristl. Kirchen in Rom ausgebildete Querschiff findet im 8. bis 11. Jh. n. der Alpen reiche Wiederaufnahme und verdeutlicht - bes. wenn es im W liegt - unmittelbar den beabsichtigten Rombezug (Fulda, St. Aposteln in Köln). Die Kirche kann auch ein w. und ö. Q. besitzen (St. Michael in Hildesheim), auch ist im O ein zweites möglich (Cluny, III). Liegen Flachdecke oder Gewölbe im Q. auf der gleichen Höhe wie im Mittelschiff, so spricht man von einem Querschiff. Das Q. kann auch dreischiffig sein (Dom in Köln). Die Querarme überragen die Flucht der Seitenschiffe um Mauerdicke oder normalerweise um ein größeres Maß. Den durch Schranken abgeteilten n.Q.flügel nennt man Transept, im Plural auch für das ganze Q. gebraucht. Zumeist teilen Bogen das Q. in drei quadrat. oder querrechteckige Joche, denen halbrunde Konchen (St. Maria im Kapitol, Groß St. Martin, St. Aposteln in Köln) oder polygonale (Bonner Münster, Marburg) als Nord- und Südabschluß angefügt sein können (Dreikonchenchor). Die Nord- und Südgiebel des Q.es können wie die Westfront der Kirche reich gegliedert sein (Straßburg, Paris, St-Denis, Reims)."
(Aus:Lexikon des Mittelalters. Verlag J.B. Metzler, Vol. 7, col. 364)