Propädeutik online: Architektur

Kartäuser

Aus der Einsiedelei der Grande Chartreuse (Kartause) 1084 hervorgegangen, die vom (Heiligen) Bruno von Köln gegründet wurde. Älteste Gründung ist Portes (dep. Ain) 1115.
Grundlage des Zusammenlebens und der Liturgie sind die Regula Benedicti. Bestimmte Messen feierten die Kartäuser gemeinsam; die übrige Zeit verbrachten sie in ihren Zellen mit Gebeten und Arbeit (meist der Abschrift von Büchern). Neben Kirche, Refektorium und Kapitelsaal waren auch die Zellen um den zentralen Kreuzgang gruppiert. Oft waren sie wie kleine Häuser ausgebaut mit eigenem Garten und mehreren Räumen. Die Zahl der Bewohner war auf 12 Mönchen, 16 Koversen und einen Prior festgelegt wurde aber auch überschritten.

Im Gegensatz zu den Kartäusern bestanden die Zellen der Kartäuserinnen aus nebeneinanderliegenden Zimmern. Sie nahmen alle Mahlzeiten gemeinsam im Refektorium ein. Die übrige Zeit - bis auf zwei Erholungszeiträume - verbrachten sie in ihren Zellen.
Die Kartausen sind meist in einsamen Waldtälern gelegen. Für die Bauten gab es keine Regeln, die eher schlichten Kirchen orienterten sich an der heimischen Bautradition. Wirtschaftsgebäude und Bereich der Lainbrüder waren abgesondert im "unteren Haus (domus inferior)" untergebracht.

  • La Grande Chartreuse, bei Grenoble, 1084, heutige Anlage zum großen Teil aus dem 17. Jh., 1903 geschlossen, 1940 wieder eröffnet
  • Freudental (Slowenien) 2. H. 12. Jhd.
  • Nürnberg, 1380 - Ende 15. Jh.
  • Köln, 2. H. 14.-15. Jh.
  • Buxheim bei Memmingen, 15. Jh.
  • Basel,1408-87
Kloster Engelgarten, Würzburg, 1351-1352, 1803 aufgehoben. 1853 abgerissen
Kloster Buxheim, seit 1402 Kartäuser bis 1812, heute teilweise Museum, Gebäude weitesgehend erhalten
Kölner Kartause, 1334 gestiftet, 1794 aufgelöst, Wiederaufbau in Teilen nach 1945 (hier: Mercatorplan 1571)
Kartause Ittingen, Schweiz, seit 1461 Kartäuser, 1848 aufgehoben (hier: Zellenhäuser der Mönche)