Propädeutik online: Architektur

Zentralbau

".. ein Baukörper mit gleich oder annähernd gleich langen Hauptachsen, so daß keine Richtung vorherrscht. Grundformen des Z. sind der Kreis, das Quadrat und das regelmäßige Vieleck. Differenziertere Formen sind das gr. Kreuz, die Kreuzkuppelkirche, die Vierkonchenanlage und Z. mit Umgängen. Zu diesen Formen können auch kleinere rahmende Elemente treten, die dem Hauptraum untergeordnet sind, wie Rechteckkapellen oder Apsiden. Der Z. ist in der Regel überwölbt. Die ensprechenden Gewölbeformen sind Kuppel und Klostergewölbe. Bei differenzierteren Formen steigen die Gewölbe von den äußeren Apsiden über Halbkuppeln bis zur mittleren Hauptkuppel an (osman. Moschee). Z. kommen in allen Epochen vor, wenn auch die Vorliebe für die Bauform vor allem in ihren monumentalen Zeugnissen starken Schwankungen unterliegt."
(Aus: Hans Koepf/Günther Binding: Bildwörterbuch der Architketur, Stuttgart 2005, S. 515f.)

St. Michael, Fulda, 10. Jhd.: Rundbau/Rotunde mit Umgang (hier gelb)
St. Michael, Fulda, 10. Jhd.: Rotunde mit flachgedecktem Umgang
San Vitale, Ravenna, um 545-540: Oktogon
San Vitale, Ravenna, um 540-550: rekonstruierter Querschnitt
San Marco, Venedig, 1063-1094, Grundriss: ungleichmäßiges griechisches Kreuz mit Kuppeln
Frauenkirche, Dresden, 1726-1743 (Wiederaufbau 1994-2005), Grundriss
Dom, Aachen, 795-803 (Pfalzkirche): innen Oktogon, außen 16eck