"Die Hallenkirche ist im Grundriß identisch mit der Basilika, jedoch wird das Mittelschiff nicht selbständig belichtet; die Decke und die Gewölbe sind in allen drei Schiffen normalerweise gleich hoch; sind die Gewölbe der Seitenschiffe etwas niedriger als das des unbelichteten Mittelschiffs, so spricht man von einer Stufenhalle (auch Staffelhalle oder Pseudobasilika). [...] Sie findet besondere Verbreitung in der deutschen Spätgotik (zweite Hälfte des 14./15. Jh.), hier in letzter Konsequenz unter Fortfall von Querschiff und Choraussonderung. Dreischiffige, zumeinst flachgedeckte Hallenräume finden sich auch in Profanbauten, Hospitälern und Klöstern.Als eine Untergruppe sind die zweischiffigen Räume zu bezeichnen, entwickelt in der Profanarchitektur zunächst als Holzbauten, sp äter in Stein bei Pfalzen und Burgen, Klosteranlagen, Hospital- und Universitätsbauten, nach der Mitte des 12. Jh. bei Synagogen und kleinen Kirchen in deutschem Sprachraum und in Gotland verbreitet. Bes. beliebt werden sie in der Spätgotik; dann auch als Dreistützenkirchen. Durch Kombination zweier zweischiffiger Hallen entsteht vereinzelt auch eine vierschiffige Halle."
(Aus: Günther Binding: Architektonische Formenlehre, Darmstadt 1998, S. 12f.)